Was ist Karma?
Inhalt:
War auch ich einmal ein Täter?
Oder war ich ein großer Wohltäter
oder eine berühmte Person?
Der Ausgangspunkt
für diese Diskussion ist, dass die Seele des Menschen reinkarniert. Daran
glauben heute schätzungsweise 2/3 der Menschheit, darunter 1/3 der Menschen in
der westlichen Kultur, unter den Letzteren sogar nicht wenige Christen, die in
dieser Hinsicht privat eine andere Meinung haben als ihre Kirche. Der
Reinkarnationsglaube dürfte so alt sein wie die Menschheit. Es gab ihn in fast allen
alten Kulturen und Religionen, sogar im gnostischen Urchristentum. Man kann
vereinfacht sagen: Wo es heute dieser Glaube nicht (mehr) gibt, hat es ihn
früher auch einmal gegeben. Diejenige,
die nicht an die Reinkarnation glauben, machen also – aktuell und historisch –
eine Minderheit der Weltbevölkerung aus. Es
ist die Lehrmeinung aller Religionen, dass der Mensch ein Ich hat, Seele
genannt, das den Tod des Körpers überlebt. Ein Ich, das sich nach dem Tod immer
noch erinnert, denkt, fühlt und handelt, jedoch ohne einen physischen Leib zu
haben. Die Seele ist eine in diesem Sinne körperlose Entität. (Nur der
Buddhismus spricht von einer anderen Form von Übertragung als durch eine Seele
nach der üblichen Auffassung.) Die
Existenz einer solchen Seele ist natürlich eine Voraussetzung für die
Reinkarnation. Es ist dann nämlich diese Seele, die eine Zeit nach dem Tod des
früheren Körpers sich mit dem Embryo einer schwanger gewordenen Frau verbindet
und so zu einer neuen Verkörperung geboren wird. Die
Reinkarnation kann nur dann einen Sinn haben, wenn diese Seele Information über
ihre Existenz(en) vor jener Verkörperung in die neue Verkörperung mit
hineinbringt, auch wenn im neuen Körper diese Information unbewusst ist. Es ist
eine wichtige Errungenschaft der modernen Psychologie, dass sie nachgewiesen
hat, dass der Mensch ein unbewusstes Ich hat. Da wir uns in unserem bewussten
Ich (mit seltenen Ausnahmen) nicht an diese mit der Seele hereingebrachte
Information erinnern, wird demnach diese Information im unbewussten Ich sein
müssen, in ähnlicher weise, wie z.B. vergessene Kindheitserinnerungen (die
erfahrungsgemäß unter bestimmten Umständen wieder im bewussten Ich auftauchen
können). Es
ist auch eine Errungenschaft der modernen Psychologie, dass sie nachgewiesen
hat, dass der Mensch – ohne es im bewussten Ich zu wissen – von dem beeinflusst
wird, was in seinem unbewussten Ich liegt, manchmal sogar stark.
Mit diesem
Ausgangspunkt, also die Hypothese der Reinkarnation, befasst sich nun die
folgende Diskussion mit der Frage, wie in dem Fall für Mensch und Seele die
Welt aussieht.
Wir nehmen weiter
an, dass sich die Seele des Menschen im Laufe von wiederholten Inkarnationen entwickelt,
d.h. in irgendeiner Weise “besser” wird. Würde die Seele im Wesentlichen
unverändert bleiben oder sich nur rein zufällig (mal besser, mal schlechter)
ändern, hätte die Reinkarnation keinen Sinn. Wir gehen davon aus, dass sie einen
Sinn hat. Wir gehen auch davon aus, dass das allmähliche (wenn auch u.U.
langsame) “Besserwerden” der menschlichen Seele in einem Zusammenhang mit
anderen Seelen steht. Die logische Erwartung wäre dann, dass das “Besserwerden”
sich manifestiert in ein immer (wenn auch langsam) besseres Zusammenspiel der
verschiedenen Seelen, in einer größeren Ordnung einer Seelenpopulation. Eine
bestimmte Form von Zusammenspiel wird “Liebe” genannt und drückt sich darin
aus, dass die Seelen einander fördern und helfen, sodass ihr Zusammenspiel
immer effektiver und angenehmer wird und destruktive Aspekte des Zusammenspiels
immer geringer werden. Eine solche Ordnung hat den Charakter von Freiwilligkeit. Es
waren und sind auch andere Ordnungen in Populationen von verkörperten Seelen zu
beobachten, nämlich durch Macht und Zwang herbeigeführte. Da es aber den
Menschen in solchen Ordnungen nicht besonders gut geht, führt dies dazu, dass
Ordnungen dieser Art erfahrungsgemäß eine geringere Produktivität haben (in
welchem Sinne diese Produktivität auch definiert sein mag) und oft ziemlich
unbeständig sind. Solche Ordnungen tendieren dazu, durch Gegenkräfte
(revoltierende Kräfte) zu zerbrechen, wenn der Machtdruck einen kritischen
Punkt erreicht. Deshalb
gehen wir hier von der Annahme aus, dass die Entwicklung im Prinzip zu einer
immer größer werdenden Ordnung im Sinne von einem immer besser werdenden
freiwilligen Zusammenspiel der verkörperten Seelen geht.
Wenn es eine Entwicklung
der Seelen gibt, der sich verkörpernden Iche, muss es von einer Verkörperung
zur anderen einen kausalen Zusammenhang geben. Die weitere Entwicklung in einer
Verkörperung muss auf die vorausgehende Verkörperung bauen. Auch deshalb wird
eine neue Verkörperung von der (den) vorausgehenden beeinflusst sein. Diese
Kausalität nennt man Karma (von der Sanskritwurzel kri, die im weitesten
Sinne “tun” bedeutet). Sie betrifft den Nachwirkungen des Tuns, da das Tun
dynamisch ist und uns die Entwicklung zu einem immer richtigeren Tun führen
wird. Das Sein an sich ist demgegenüber eher statisch und wird weniger mit dem
Karma zu tun haben. Wenn
eine verkörperte Seele so handelt, ihr Tun so ausübt, dass sich dies auf die
Ordnung der Population negativ oder gar destruktiv auswirkt, wird eine
Entwicklung verlangen, dass das Tun berichtigt wird. Diejenige Seele muss also
lernen, anders zu handeln, und zwar so, dass ihr Tun immer mehr im Einklang mit
einer guten Ordnung – d.h. Liebe – steht. Wie
wird sie das lernen? Vielleicht lernt sie im Seelenzustand zwischen den
Verkörperungen dazu, aber wenn die Reinkarnation einen Sinn haben soll, wird
sie auch durch Erlebnisse und Erfahrungen in den Verkörperungen lernen. Wenn
sie früher gegen eine gute Ordnung gehandelt hat, muss sie also lernen, mehr im
Einklang mit einer guten Ordnung zu handeln. Sie wird erfahren müssen, was für
eine Auswirkung ihr früheres, noch unentwickeltes, Handeln auf die Population
und ihre Ordnung hatte.
Die
Lehre der Reinkarnation ist daher untrennbar mit der Lehre des Karmas verbunden.
Die letztere Lehre sagt aus, dass wir bei ungeeignetem Handeln an uns selbst
erleben müssen, wie es dabei den Betroffenen ging. Das bedeutet logischerweise,
dass wenn die Seele in einer früheren Verkörperung Täter war, wird sie erfahren
müssen, wie es ihren damaligen Opfern ging. Sie wird unter ähnlichen Umständen
auf der Opferseite stehen. So
etwas wird allzu oft als eine “Bestrafung” aufgefasst. Das ist eine
eingeschränkte Auffassung. Es wird nicht um etwa Rache und Vergeltung gehen,
sondern um Belehrung, und darum, eine erziehende Lektion zu
bekommen. Wenn man nämlich erfahren hat und weiß, wie es im Tätersein den
Opfern ging, lernt man, so etwas nicht mehr zu tun. Die Bezeichnung als
“Bestrafung” ist falsch. Man
kann es auch als eine Erfahrungsergänzung betrachten. Wenn jemand Täter war,
erlebte er die Situation einseitig. Er erlebte nur, wie es dem Täter ging, aber
nicht wie es dem (den) Opfer(n) ging. Diejenige Seite des Erlebnisses fehlt
ihm. Er hatte eine “halbe” Erfahrung. Wenn er “die andere Hälfte” nachholen
muss, wird die Erfahrung “rund” – das Fehlende kommt auch hinzu und sie wird
ganz. Im
Osten wird das Karma oft als unumgänglich bezeichnet. Man könne die Folgen der
eigenen Taten nicht entgehen. Die sich im Westen anhäufende Empirie von
Rückerinnerungen, von einem immer größer werdenden Erfahrungsmaterial her,
zeigt ein anderes Bild. Wer noch bevor er in der Verkörperung des Täterseins
stirbt zu Einsicht, Reue und Umkehr kommt und weiß, dass er so etwas nie wieder
tun wird, braucht natürlich die Erfahrung am eigenen Leib nicht mehr. Er hat es
ja schon begriffen! Doch leider kennen die meisten bis ins Letzte nur
Rechtfertigungen und Ausreden für ihr Handeln. Es sind diese, die eine
entsprechende Lektion brauchen, um dann erst daraus zu lernen und sich zu
entwickeln. Ist
das Karma ungerecht? Wenn ich für etwas “bestraft” (um noch diese falsche
Bezeichnung zu verwenden) werde, und weiß nicht für was, wozu soll das gut sein?
Wie wir oben gesehen haben, wird man es im unbewussten Seelen-Ich wissen. Es
ist nur im bewussten Kopf-Ich, dass man es nicht weiß. Auf der Seelenebene geht
die Gleichung auf, da erkennt man den Zusammenhang und lernt doch noch aus der
Erfahrung. Nehmen
wir ein Beispiel von Tätersein. Ein Mann vergewaltigt in seinem Leben
wiederholt Frauen. Wer würde es dann für ungerecht halten wollen, wenn er
später als eine Frau wieder verkörpert wird, um am eigenen Leib eine
Vergewaltigung zu erleben? Eben immer noch nicht als “Strafe”, sondern als
Lektion. Es
scheint uns beim ersten Blick besonders grausam, wenn ein Kind leiden muss, und
das ist natürlich sehr wohl verständlich. Wenn aber die Seele des Kindes viele
Verkörperungen hinter sich hat, ist sie selbst nicht wirklich ein Kind, sondern
nur ihr Körper. Und hat sie (um bei dem Beispiel oben zu bleiben), ausgerechnet
Kinder geschändet, kann man es dann wirklich für ungerecht halten, wenn sie in
einer neuen Verkörperung das gleiche als Kind erleben soll? Ihre Opfer waren ja
in dem Fall ebenfalls Kinder! Wenn jemand eine bessere Erklärung hat, wäre ich
für eine Mitteilung dankbar. Die einfache Zurückweisung von diesem empirischen
Befund, ohne eine bessere Erklärung zu bieten, kann natürlich nicht gelten. So
einfach geht es nicht, weil dann ein Kind ohne Grund leiden würde, was
ja noch viel grausamer wäre! Und das würde ohne die
Reinkarnationshypothese erst recht gelten … Da würde sich wirklich die Frage
erheben, wie Gott so etwas zulassen könne (s.u.)! Hier
wird natürlich die Betrachtung für viele schwierig, aber auf der Basis des
Ausgangspunktes von Reinkarnation und Karma ist ein systematischer Zusammenhang
zu erkennen, dem man wohl schwer eine Gerechtigkeit absprechen kann. Denn
daraus folgt ja unvermeidlicherweise als Tatsache, dass nur der Körper aber
nicht seine Seele ein Kind ist (diese Seele könnte sogar mehr Inkarnationen
hinter sich haben als die der Mutter). Das
Karma wird oft als etwas Negatives aufgefasst. Es ist aber im Grunde neutral.
Gute Taten haben gute Nachwirkungen, schlechte eben schlechte Nachwirkungen. Im
Osten herrscht nicht selten die Meinung, dass man nicht ins Karma einer anderen
Person eingreifen solle. Man zögert dann oft zu helfen und meint, dass die
leidende Person es verdient habe. Auch wenn es in dieser Systematik zunächst
danach aussehen mag, ist die Auffassung gleichwohl falsch. Es geht ja um die
Entwicklung zu einer Ordnung, die wir als “Liebe” charakterisiert haben. Wenn
wir doch eingreifen und dem Leidenden eine Liebe zeigen, zu der er selbst
vorher nicht fähig war, wird die Lektion vertieft. Sie kann sogar dadurch eine
neue Wende nehmen. Die Hilfe ist dann in keiner Weise verfehlt, sondern sogar
unsere Pflicht! Kommt sie an und erleichtert sie oder gar beendet sie das Leid,
hat der Leidende dadurch erst recht eine wichtige Lektion bekommen! Und das
vielleicht, ohne weiter leiden zu müssen! Wer
nicht helfen will, handelt sich dagegen leicht ein Karma für eine Unterlassenheitstat
ein … Sollte
aber die Hilfe nicht ankommen, nicht angenommen werden oder nichts nützen, ist
wohl anzunehmen, dass der Leidende mit seiner Lektion noch nicht fertig ist.
Dann hat unser Hilfeversuch nicht geschadet, sondern war gleichwohl eine
Liebesdemonstration, die der Leidende dann erst später begreifen wird. Der
Versuch war gleichwohl unsere Pflicht, und es ist nicht unsere Schuld, das es
nicht gegangen ist. Hingegen ist es leicht unsere Schuld, wenn wir Hilfe
unterlassen.
Diese
Welt ist voll von Leid jeder nur möglichen Art. Am stärksten berührt uns
meistens das Leid der Kinder. Unzählbare Massen von Kindern werden in Leid
hineingeboren – in Gebieten, wo Hunger, Krieg, Seuchen, Verfolgung, Not, Elend, u.s.w., u.s.f.,
… herrschen – und erleben keine glückliche Minute. Kinder
werden krank, entstellt, missbildet und zurückgeblieben geboren. Sie werden
wegen ihrer Herkunft verachtet und geplagt. Kinder werden von vergewaltigten
Müttern bereits im Mutterleib gehasst. Kinder werden in dieser Welt massenweise
in Familien hineingeboren, wo sie keine Liebe bekommen, sondern von unreifen
und primitiven Eltern Zurückweisung, Ungewolltsein, Gewalt, Missbrauch und gar
Hass erleben müssen – auch sehr viele Kinder in unserer westlichen Welt.
In manchen Gegenden werden Kinder für Sklavenarbeit missbraucht. Es
herrscht außerdem manchmal heute noch die primitive mittelalterliche Mentalität,
dass ein Mädchen weniger wert sei als ein Junge.
Vor vielen Jahren hatte ich einen Vortrag in der Schweiz. Als ich von solchen
Dingen sprach, meldete sich ein Arzt: “Ich bin als Arzt sehr viel in
der Welt herumgekommen. Ich habe so unfassbar viel Leid von Kindern miterlebt,
dass ich nicht mehr an einen guten Gott glauben kann. Was wir in den Medien
mitbekommen, ist nur die Spitze von einem Eisberg“.
Wie kann das möglich
sein? Wie kann Gott das zulassen?
Die einzige Antwort, die eine einigermaßen anständige Erklärung bietet, ist
die von Reinkarnation und Karma (s.o.)! Sonst würden
unschuldige Kinder ohne vernünftigen Grund leiden, und dann wäre doch Gott ein
Ungeheuer!
Dies
ist für mich eines der stärksten Argumente für Reinkarnation und Karma!
Das Karma ist nicht
alles. Wenn wir in leidvolle Situationen hineingeraten, kann dies auch andere
Gründe haben. Es kommt vor, dass wir aus unbewussten Schuldgefühlen heraus wie
eine Art von “Selbstbestrafungsmuster” entwickeln und unnötiges Leid
heranziehen . Wir hatten schon unsere Lektion, aber verhalten uns im
unbewussten Ich etwa wie folgt: “Wer weiß, ob das reicht? Ich suche mir besser
noch eine Lektion, um sicher zu sein.” Das ist natürlich verfehlt, und deshalb
ist es so wichtig, dass man in der Regressionstherapie alte Schuldgefühle
aufdeckt und sie auflöst! Die
Angst tendiert, eben das anzuziehen, was man fürchtet. Es ist eine
Erfahrungstatsache, dass es eher dem geschieht, der vor etwas Angst hat, als
einem anderen, der davor keine Angst hat. Deshalb kann auch die Angst uns in eine
Situation hineinziehen, die nicht hätte sein müssen. Darum ist es auch sehr
wichtig, Ursachen von Ängsten aufzudecken und die Ängste aufzulösen. Allgemein
sollten wir immer bestrebt sein, unsere Ängste abzulegen. Das ist manchmal aber
sehr schwierig. Dann tut Hilfe gut. Wenn
aber jemand grundlos leiden sollte, wäre das wirklich eine große
Ungerechtigkeit. Das wäre das Grausamste von allem. Wenn es irgendeinen
Grund gibt, ist das Leid grausam genug, aber sicher nicht in demselben Ausmaß,
wie wenn es grundlos wäre. Dass es für das Leiden fast immer einen Grund geben wird, entlastet aber in
keiner Weise den (die) Täter! Es verharmlost auch in keiner Weise das Leid! Wer es anders auffasst,
hat die Sache missverstanden (oder will sogar “taktisch” das Ganze absichtlich
missverstehen). Es bedeutet nur eins: Das Leid könnte dadurch für den Leidenden
zumindest im Prinzip leichter zu tragen sein, sofern er vom Zusammenhang
Bescheid weiß. Oder er nimmt es eher mit Demut, vielleicht ein bisschen wie das
großartige Beispiel Jesu: “Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie
tun“. Und weiß er noch nicht vom Zusammenhang Bescheid, wird er es später tun
(jedenfalls nach dem Sterben), und sieht es dann im Rückblick in einem anderen
Licht. Wenn jemand dadurch entlastet wird, dann ist es Gott … (s.u.: “Warum lässt Gott das zu?“)!
Obwohl die kirchliche Theologie vom Wort “Karma”
nichts wissen will, steht dessen Prinzip wiederholt und deutlich genug in der
Bibel!
1. Mos. 9:6: “Wer Menschenblut
vergießt, dessen Blut wird auch durch Menschen vergossen werden …”
4. Mos. 14:18: “Der Herr … lässt
niemand ungestraft, sondern heimsucht die Missetat der Väter über Kindern ins
dritte und vierte Glied [nach dogmatischer Deutung: bis in die dritte und
vierte Generation].” Vgl. 5. Mos. 5:9.
Die gnostischen Christen
verstanden hier: “… dritte und vierte Inkarnation”. Wenn die übliche Deutung
stimmt, ist dies eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, wenn aber die
gnostische stimmt, ist es gerecht!
Vgl. hierzu: 5. Mos. 24:16: "Die Väter
sollen nicht für die Kinder noch die Kinder für die Väter sterben, sonder ein
jeder soll für seine [eigene] Sünden sterben.” und Hesek. 18:20: “… der
Sohn soll nicht tragen die Missetat des Vaters …”
Sprüche 22:8: “Wer Unrecht sät, der
wird Mühe ernten …”
Hiob 4:8: “Wie ich wohl gesehen habe,
dass die da Mühe pflügten und Unglück säten sie auch
einernteten.”
Hosea 10:12-13: “Darum sät euch
Gerechtigkeit und erntet Liebe … Denn ihr pflügt Böses und erntet Übeltat
…”
Obadja 15: “… Wie du getan hast, so
soll es dir wieder geschehen, und wie du verdient hast, so soll es dir auf
deinen Kopf wiederkommen.”
Matth. 5:7: “Selig sind die
Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.”
Matth. 6:14-15: “Denn wie ihr den Menschen
ihre Fehler vergibt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr
aber den Menschen ihre Fehler nicht vergibt, so wird euch euer Vater eure
Fehler auch nicht vergeben.”
Matth. 7:1-2: “Richtet nicht, sodass
ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcherlei Gericht ihr richtet, werdet ihr
gerichtet werden, und mit welcherlei Maße ihr misst, wird euch gemessen
werden.”
Matth. 7:12: “Alles, nun, das ihr
wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen. Das ist das Gesetz
und die Propheten.” Vgl. Luk. 6:31
Matth. 7:17-18: “Also, ein jeglicher
guter Baum bringt gute Früchte, aber ein fauler Baum bringt arge Früchte. Ein
guter Baum kann nicht arge Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute
Früchte bringen.”
Matth. 23:12: “Denn wer sich aber
selbst erhöht, der wird erniedriget; und wer sich selbst erniedriget, der wird
erhöht.” Vgl. Luk. 14:11 und 18:14.
Matth. 26:52: “… Denn wer das Schwert
nimmt, der wird durch das Schwert umkommen.”
Luk. 6:37-38: “Richtet nicht, so
werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt.
Vergibt, so wird euch vergeben. Gibt, so wird euch gegeben. Ein vollgedrücktes,
gerütteltes und überflüssig gefülltes Maß wird man in euren Schoß geben. Denn
eben mit demselben Maße, womit ihr misst, wird man euch wieder messen.”
Joh. 5:14: “… Sündige fortan nicht
mehr, sodass dir nicht etwas schlimmeres wiederfahre.”
Röm. 7:9-10: “Ich aber lebte einmal
ohne das Gesetz. Da aber das Gebot kam, wurde die Sünde wieder lebendig. Ich
aber starb, und es befand sich, dass das Gebot mir zum Tode reichte, das mir
doch zum Leben gegeben war.”
Diese Stelle wurde von einigen
gnostischen Christen als Hinweis auf die Reinkarnation verstanden. Dass “die
Sünde wieder lebendig” wurde, könnte auf das “Aufleben” (als Karma) der
vergangenen Taten in einer neuen Verkörperung hinweisen.
2. Kor. 9:6: “… Wer da kärglich sät,
der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen, der wird auch ernten im
Segen.”
Gal. 6:7: “Was der Mensch sät, das wird
er ernten.”
Offb. 14:13: “… Denn ihre Werke
folgten ihnen nach.”
Die Menschheitsgeschichte
ist von Anfang an eine ununterbrochene Geschichte von Gräueltaten und Leid. Zu
allen Zeiten wurden Menschen unschuldige Opfer vom Mord, Gewalt, Terror und
Qualen in Kriegen. Es gab immer wieder Völkermorde – an Katharer, Inkas,
Azteken, Mayas, nordamerikanische Indianerstämme, u.s.w., u.s.f. … In den
Kreuzzügen wurden “Ungläubige” scharenweise abgeschlachtet. Die
Inquisition quälte Andersgläubige in ihren Folterkammern. Millionen von Frauen
wurden als sog. “Hexen” verbrannt. Menschen wurden versklavt. Und noch sehr
vieles mehr. Solches geschieht heute noch. Es scheint kein Ende zu haben. Seit
uralten Zeiten hallt in der Menschheit dieselbe hilflos verzweifelte Frage: “Warum
lässt Gott das zu?” Sie wurde schon im alten Ägypten von Ipuwer gestellt. Diese Frage wird in der Theologie das
Theodizee-Problem genannt (Theodizee = Gottesverteidigung – siehe hierzu eine
ausführliche Darstellung in Kapitel 1 in meinem Buch Reinkarnation,
Christentum und das Dogma der Kirche). Die kirchliche Theologie hat sich
bereits im Mittelalter damit befasst, kam aber im Rahmen ihres Dogmas nie zu
einer befriedigenden Antwort. Deshalb hat man später aufgegeben und erklärt,
dass dies den Verstand des Menschen übersteige. Die Frage wurde unter den
Teppich gekehrt … Man ist da nicht weiter gekommen, als auf das Böse in der Welt
und auf das innewohnende Böse in den Menschen hinzuweisen. Dieser
unbefriedigende Hinweis kann höchstens nur erklären, weshalb es Täter gibt,
aber doch nicht, warum Menschen unter ihren Taten leiden müssen. Im
Theodizee-Problem geht es um das folgende: 1. Gott ist allmächtig, 2. Gott ist
gut, 3. Die Welt ist ständig voll von Leid. Wie geht das zusammen? Entweder ist
Gott doch nicht allmächtig, oder er ist doch nicht gut? Unannehmbare
Hypothesen! Was dann?
Es gibt nach meiner
Meinung (jedenfalls bis heute) nur eine annehmbare Erklärung: Reinkarnation,
Karma und freier Wille. Im Urchristentum gab es zwei Hauptströmungen: Die
paulinischen und die gnostischen Christen. Anfangend mit dem Konzil in Nicaea
325, in welchen der Kaiser Konstantin die Kirche zu einem Werkzeug seiner
weltlichen Macht machte, wurden die gnostischen Christen als Ketzer und
Häretiker betrachtet. Die letzten Gnostiker in Europa (in Asien gab es noch
eine Zeit lang die Manikäer) waren die Katharer, die im 13. Jahrhundert durch
einen von der Kirche geführten Völkermord ausgerottet wurden. Die Gnostiker
lehrten die Reinkarnation. Nach ihrem Weltbild wären wir “gefallene Engel”, die
einmal Gottes Welt verlassen wollten, um Erfahrungen machen zu können, die dort
nicht möglich wären. Wir wollten den freien Willen voll auskosten, auch wenn er
sich gegen den freien Willen Anderer richtete und jene darunter leiden müssten.
Das wäre in Gottes Welt nicht möglich, weil wir da direkt miteinander verbunden
waren. Würden wir dort einem anderen Wesen Schmerz und Leid zufügen, würden wir
im gleichen Augenblick auch diesen Schmerz mitempfinden. Also taten wir so etwas
nicht. Wir verlangten von Gott, so leben zu können, dass es keine solche
Einschränkung des freien Willens durch Rücksicht auf andere geben würde. Das
volle Ausleben des freien Willens geht nur, wo dies, wenn nötig, auch
rücksichtslos geschehen kann. Deshalb,
so lehrten die gnostischen Urchristen, ließ Gott neue Welten entstehen. Es
entstand eine Engelhierarchie von neun Ebenen, darunter eine 10. Ebene: Die der
Menschen. Diejenige Wesen – wir – die auf jene Ebene fielen “wurden zu Seelen,
die in Körper versetzt wurde, wie in Gefängnisse”. Darunter gäbe es noch eine
11. Ebene, die Ebene von Dämonen und Widersacher. Was
ist nun das Schicksal der Menschen? Sie ist, auf dieser 10. Ebene sich zu
entwickeln und zu lernen, wozu das rücksichtslose Ausleben des freien Willens
führt. Wenn wir dann endlich begreifen, wie unsinnig das ist, können wir die
Jakobsleiter durch die Engelebenen hindurch zur endgültigen Auferstehung in
Gottes Welt wieder emporsteigen. Einige wenige machen einen Umweg durch die 11. Ebene,
die wie eine Art Hölle ist. Es gibt aber keine ewige Verdammnis, sondern man
bleibt dort nur solange, wie man für Einsicht, Reue und Umkehr braucht. Nach
dieser gnostischen Lehre würden wir später selbst die Schmerzen zu erleiden
haben, die wir anderen zufügen, sodass wir endlich lernen, so etwas nicht mehr
zu tun. Es ist im Prinzip immer noch wie in Gottes Welt, wo man – würde man
einen anderen verletzen – im gleichen Augenblick seine Schmerzen sofort
mitempfindet. Aber wir erleben es hier zeitversetzt, nicht sofort, sondern
später. Das ist das Karma. Dadurch können wir auch den rücksichtslosen freien
Willen “ausprobieren”, bis wir begreifen, wie verkehrt dies ist. In
dieser gnostisch-christlichen Lehre von Reinkarnation, Karma und freiem Willen
liegt die bisher beste und annehmbarste Lösung vom Theodizee-Problem! Dann ist
Gott immer noch gut, denn er lässt auf diesem Wege niemand verloren gehen.
Jeder kehrt irgendwann, wenn auch auf vielen Irrwegen, zu Gott zurück. Gott ist
auch allmächtig. Er hat uns ja – auf unseren Wunsch damals – diesen Weg
ermöglicht.
Die Geschichte der
Menschheit ist eben eine bisher nie aufhörende Geschichte von Gewalt,
Grausamkeit und Leid. Es gab überaus unzählige Täter und es gibt jeden Tag
neue. Wenn es die Reinkarnation gibt – und das ist immer noch der Ausgangspunkt
und die hypothetische Grundlage dieser Diskussion – so wird es rein statistisch
betrachtet ziemlich unwahrscheinlich sein, dass gerade ich nie einer war. Die
übliche Denkweise ist: Ich sicher nicht, dann nur anderen. Die logische
Folgerung ist aber eher: Ich sicher auch, wenn jemand nie ein Täter war, dann
wahrscheinlich eher ein Anderer … Und habe ich einiges erleiden müssen, würde
dies nach der Überlegung oben schon für das Letztere sprechen …
Das sollte
eigentlich zu einer versöhnlichen Haltung gegenüber unseren Mitmenschen führen.
Wenn uns jemand etwas antut, können wir damit rechnen, dass wir einmal selbst
anderen Ähnliches getan haben, und dass es uns deshalb geschieht. Das geht auch
aus den oben angegebenen Bibelworten hervor.
Oder war ich ein großer Wohltäter
oder eine berühmte Person?
Hier haben wir wieder mit
statistischen Tatsachen zu tun. Es gab und gibt nun einmal in der
Menschheitsgeschichte unzählbare Massen von Tätern (jeder Soldat und jeder
Vollstrecker ist auch einer …), aber demgegenüber nur eine “Handvoll” von
großen Wohltätern und wirklich berühmten Persönlichkeiten. Die
Letzteren werden
wahrscheinlich größtenteils heute wieder inkarniert sein, und wer einmal berühmt
war, ist es vielleicht heute gar nicht. Es wird jedoch aus rein statistischen
Gründen unwahrscheinlich sein, dass auch ich einer davon war. Und wäre ich ein
großer Wohltäter gewesen, wäre ich vielleicht in meiner Entwicklung bereits so
weit, dass ich nicht mehr inkarnieren müsste …
Die nicht selten geäußerte Behauptung, dass in z.B.
Rückführungen jede Menge von Kleopatras aufgetaucht seien, hat keine
tatsächliche Grundlage.
Wie oben dargestellt
fing es nach der gnostisch-christlichen Lehre damit an, einen vollen Freiraum
für das Ausleben des freien Willens haben zu wollen. Wer dann Mensch wurde, war
als Seele noch unentwickelt und hatte noch nicht die Liebe gelernt. Deshalb war
er auch fähig, Übles zu tun. Es war ihm gleichgültig, wie es dabei anderen
ging. So müssen wir lernen, dass es in Wirklichkeit alles andere als
gleichgültig ist.
Nach der
gnostisch-christlichen und nach vielen anderen Lehren von der Reinkarnation,
hat das Reinkarnieren irgendeinmal ein Ende. Es geht nicht unendlich weiter.
Jeder darf irgendwann zu seiner letzten Inkarnation kommen, um nach dem Tod
nicht mehr inkarnieren zu müssen. Was braucht es dazu? Offensichtlich, dass man
endlich einmal erreicht hat, die uneingeschränkte und undiskriminierende Liebe
zum Mitmensch nicht nur zu verstehen, sondern auch konsequent zu leben. Nach
dem empirischen Erfahrungsmaterial von Rückblickerlebnissen her scheint es
auch zu brauchen, dass es in der Welt keine Seele mehr übrig gibt, mit der ich
mich noch zu versöhnen habe. Wahrscheinlich
gibt es noch einige weitere Voraussetzungen dafür, nicht mehr inkarnieren zu
müssen, aber diese beiden dürften die wichtigsten sein.
Nach all dem, was
hier besprochen wurde, müsste das Karma für alle gelten. Es kann nicht gut
erwartet werden, dass Seelen reinkarnieren und einige doch kein Karma haben
(außer bei der allerersten Inkarnation). Mit Ausnahmen wäre nicht zu rechnen.
Erst recht nicht in Anbetracht der logischen Schlussfolgerung, dass wenn man
leidet, dürfte es dafür einen Grund geben, und zwar gilt das für uns alle.
Es
sei denn, dass manche Seelen doch nur einmal inkarnieren und dann nicht wieder
reinkarnieren, aber das Letztere tun wohl die meisten. Sollte es Seelen geben,
die nur einmal auf Erden sind, würden wohl jene kein Karma haben. Würden sie
aber doch noch leiden, wäre das ein Leiden ohne Grund und deshalb noch viel
grausamer, als wenn es zumindest für das Leiden einen Grund gibt. Da ginge wohl
die Gleichung nicht gut auf.
Fälle
von freiwilligem Leiden dürften sehr sehr selten sein! Aber auch das wird es
geben, jedoch als Ausnahmen. Jesus war offensichtlich eine solche Ausnahme. Er
nahm die Kreuzigung freiwillig an, da er wusste, dass Sein Wirken auf Erden von
Widersachern her zu einem solchen Ende geführt werden würde. Aber: Hat Er
wirklich echt gelitten? Christus wird doch über alles Leid stehen! Auch in
dieser Hinsicht wird Er ein Sonderfall gewesen sein! Nur sehr hoch entwickelte
inkarnierte Wesen sind in der Lage, schweres Leid freiwillig auf sich zu
nehmen, was aber bedeutet, dass gerade jene größtenteils auch über dem Leid
stehen werden.
Darf man töten?
Jesus hat gesagt:
“Du sollst nicht töten!”, “Liebet Eure Feinde” und auch: “Wirst Du auf der
einen Seite geschlagen, wende die andere zu”. Trotzdem wird in der Welt fast
jeden Tag auch von Christen getötet … In Nordirland, zum Beispiel, bringen
sich seit Jahrzehnten Katholiken und Anglikaner gegenseitig um, und sie
heucheln immer noch, dass sie Christen seien. Sehr viele Kriege wurden von selbstbehaupteten Christen geleitet und ausgekämpft, sehr oft mit dem Segen der
Kirche. Das übelste Geschehen dieser Art waren die Kreuzzüge! Da machten wir
den Muslimen vor, was ihre Terroristen heute gegen uns richten. Ist das etwa
ein Karma für uns?
Das
Karma lehrt uns in Einklang mit Jesu Worte etwas anderes. Es ist immer falsch
zu töten, es sei denn – als einzige Ausnahme – dass man dadurch andere
retten kann. Die Verteidigung ist richtig, insbesondere die Verteidigung anderer.
Sie muss aber mit den richtigen Mitteln geschehen. Zu töten um nur mein eigenes
Leben zu retten scheint nach dem Karma zu weit zu gehen. Wenn man bedenkt, dass
nur mein Körper sterben kann, aber nie meine Seele, muss es wirklich eine ganz
besondere Situation sein, um rechtfertigen zu können, dass ich in
Selbstverteidigung töte. Wenn es aber um die Rettung anderer geht,
dürfte es eine andere Sache sein. Kann ich nur dadurch Menschen retten, dass
ich den Mörder in letzter Minute umbringe, handelt es sich um eine andere
Situation, weil ich sonst die anderen hätte sterben lassen. Das darf aber
niemals zur Ausrede werden … In diesem Sinne wird eine militärische
Selbstverteidigung unter Umständen gerade noch akzeptabel sein. Jedoch werden
die meisten Angriffskriege als “Selbstverteidigung” ausgeredet … Viel größer
ist auf jedem Fall das edle Prinzip Gandhis vom “Nicht-Mitmachen”, von zivilem
Ungehorsam. Damit konnte er ohne Waffen die ganze britische
Besatzungsherrschaft zu Fall bringen!
Gerechte
Selbstverteidigung mit angemessenen Mitteln ist eine Sache. Rache ist eine
andere. “Die Rache ist süß” – aber teuer! Das “süße” geht bald vorüber,
aber die selbstgesalzene karmische Rechnung kommt unweigerlich nach … (sofern
man nicht rechtzeitig zu Einsicht, Reue und Wiedergutmachung gelangt).
Ägyptische
Karmamagie?
Es ist behauptet
worden, dass man im alten Ägypten magische Methoden hatte, um sein eigenes Karma
auf eine andere Person zu projizieren, die es an der eigenen Stelle „ausbaden“
sollte. Dazu ist Folgendes zu sagen
1. Es gibt keine
Belege dafür, dass man im alten Ägypten an die Reinkarnation glaubte. Und tat
man es nicht, glaubte man auch nicht an Karma. Erst nach der persischen Invasion
in Ägypten sind Anzeichen für einen Reinkarnationsglauben entstanden, welcher
die Ägypter vermutlich von den Persern übernahmen. Das schließt freilich nicht
aus, dass auch die Altägypter vom Karma wussten, obwohl es dafür keine
schriftliche Belege gibt. Aber wenn nicht, bräuchten sie ja auch keine solche
Karmamagie …
2. Wer aber eine
solche Magie ausüben möchte, legt sich selbst eine doppelte Karmalast auf! Er
hat sein eigenes Karma nicht abgearbeitet, sondern versucht, es einem anderen zu
übertragen. Somit hat er doch noch sein altes Karma, nur auf die Zukunft
aufgeschoben, und wird es dann doch noch selbst abtragen müssen. Dafür hat er
aber auch ein zusätzliches Karma für die magische Untat bekommen, das er
ebenfalls abtragen muss!
3. Nach dem Gesetz
des Karma, das man zwar wohl manipulieren aber nicht aufheben kann, könnte das
Opfer einer solchen Magie eher nur dann davon betroffen werden, wenn er/sie
selbst auch ein entsprechendes Karma hat. Das schließt wohl allerdings nicht
ganz aus, dass eine solche üble magische Karmatat auch sonst möglich sein
könnte. Im letzteren Fall fällt das Karma für die magische Tat um zu schwerer
an!
Es könnte auch sein,
dass im alten Ägypten die Auffassung wie folgt war: „Reinkarnation und Karma ist
nur für das gemeine Volk; wir in der Oberschicht reinkarnieren nicht“ und dass
es deshalb keine schriftlichen Belege gibt. In dem Fall hat man sich geirrt.
Möglicherweise haben dann Priester Menschen aus dem Volk magisch geholfen, Karma
abzuschieben – und sich in dem Fall selbst neue Inkarnationen vorprogrammiert …
und die Magie hat nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben …
Außerdem geschah in
dem Fall solche Magie derart lange her, dass sie wohl heute keine Auswirkung
mehr haben dürfte, außer möglicherweise in ganz seltenen Ausnahmefällen.
Hingegen mag das Karma dafür, solche Magie ausgeübt zu haben, eher noch
nachwirken.
Ausgangspunkt
Moralische
Annahme
Kausalität
und Karma
Warum
müssen Kinder leiden?
Ist
Karma alles?
Karma in der Bibel
Warum
lässt Gott das zu?
War
auch ich einmal ein Täter?
Wie
hat alles angefangen?
Wie
hört es auf?
Gilt
das Karma für alle?