Über Sexualität und die Bibel Aber ist nicht ’Elohim pluralis
majestatis? Eine Hypothese zu den Bäumen in Eden
Eine weitere Hypothese zu
den zwei Bäumen [Zum
primären Anlass für diese Studie siehe die Einleitung zum entsprechenden Text in Englisch.] Wie kommt es, dass die
Sexualität eine so große Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit Religion und
Glauben bekommen hat? Ich vermute, dass dies mit einem uralten Machtspiel zu
tun hat. Jeder normaler Mensch wird zumindest manchmal sexuelle Gefühle haben
(auch wenn er dies nicht zugibt), da sie ja auch rein biologisch bedingt sind.
Wenn dies als sündig bezeichnet wird, hat man ein Instrument, um Menschen zu
kontrollieren und zu steuern. Fast jeder Mensch wird dann zumindest potenzielle
(wenn auch unbewusste) Gefühle von Scham und Schuld bekommen und wird durch
machtgierige Institutionen leichter manipuliert. Die Scheinmoral der Kirche und
ihre Erklärung, dass Sex Sünde sei, hat zu einer perversen Situation in unserer
Gesellschaft beigetragen, die wir erst in den letzten Jahrzehnten angefangen
haben langsam zu überwinden. Sie hat viel Zwietracht und Leid in Ehen und
Familien verursacht. Kinder wurden prüde und mit Vorurteilen erzogen und wurden
so für eine Ehe „vorbereitet“, die jedenfalls auf der sexuellen Ebene nicht
sehr glücklich werden konnte. Wenn die Sexualität in der Ehe nicht
funktioniert, ist das Eheglück unvollständig und eher scheinbar oder
vorgespielt, oder man hat sich in Resignation mit etwas abgefunden, von dem man
nicht wusste, dass es viel besser hätte sein können. Deutliche Symptome dafür
sind, dass in unserer Gesellschaft die Reklame und andere Dinge durch
versteckte oder gar offene sexuelle Andeutungen derart viel Wirkung haben, und
noch mehr das bemerkenswerte Blühen der vielverzweigten Sexindustrie, zu der
sogar extreme Formen von Pornografie gehören. Diese hätte nie so „erfolgreich“
sein können, wie sie tatsächlich ist, wenn sie nicht von unterdrückten sexuellen
Bedürfnissen in unserer Gesellschaft hätte profitieren können. Kann das
alles wirklich mit der Bibel übereinstimmen? (Vgl.
diesen Artikel.) Noch viel schlimmer ist die täglich vorkommende sexuelle
Gewalt und der schrecklich verbreitete Missbrauch von Kindern. Es kann nicht
bezweifelt werden, dass einer der Faktoren im Hintergrund eine sexuelle
Frustration aufgrund der Doppel-Moral unserer Gesellschaft ist, was aber in
keiner Weise die Täter entschuldigen, sondern darauf hinweisen soll, dass
wir hier mit einer sozialen Symptomatologie zu tun haben, die viel komplexer ist,
als wir glauben möchten und Faktoren beinhaltet, welche die meisten von uns nicht
sehen wollen … Ich
möchte hier klarstellen, dass ich ein Christ bin. Ich betrachte mich als ein
gnostischer Christ. Aber es ist offenbar so, dass die kirchliche Version des
„Christentums“ von der wahren Lehre Jesu abweicht und ein lieb gewordenes
Machtinstrument geworden ist, das in manchen Fällen in Widerspruch zu Jesu
Lehre geraten ist. Eine grundlegende
historische Ursache überhaupt für sexuelle Unterdrückung, Doppelmoral und
Prüdheit wird mit der Unterdrückung der Frau in der Gesellschaft zu tun haben.
In einer patriarchalischen Gesellschaft werden Männer gewollt haben, sicher zu
sein, dass die Frau ihnen nicht ein „Kuckucksei“ ins Nest bringt, also ein Kind
von einem anderen Mann. Unreife Männer können nicht ein Kind lieben, das nicht
von ihnen selbst ist, jedenfalls nicht, wenn es in einer solchen Weise in die
Familie kommt (ungeachtet dass das unschuldige Kind daran nie schuld sein
kann). Darum entstanden Regeln und Einschränklungen in den meisten
Gesellschaften, die so weit möglich verhindern sollten, dass Frauen
unkontrolliert mit anderen Männern in Kontakt kämen, als mit ihrem „Besitzer“
(ein in diesem Zusammenhang mehr passendes Wort als „Ehemann“ oder „Gatte“
…).
Es ging sogar so weit, dass die Frau an der Sexualität keine Freude haben
solle, da sie sonst versucht werden könnte, es auch mit einem anderen Mann zu
tun. Ein extremer Ausdruck dieses Wahnsinns in gewissen primitiven Kulturen ist
die „weibliche Beschneidung“ (besser „Kastration“) durch Entfernen der Klitoris
bei jungen Mädchen, um es unmöglich zu machen, dass sie als Frau Sex genießen
können. Und doch ist ihnen der Klitoris von Gott gegeben, da Er sie so
erschaffen hat! Wenn hierbei etwas Sünde ist, dann sicher das! Männer in
solchen Kulturen begreifen nicht, wie sie damit indirekt sich selbst
kastrieren, da sie nie viel Spaß an Sexualität mit einer Frau werden haben können,
die sie hasst … Ein Symptom ist, wie sie sich für westliche Frauen
interessieren … aber meistens nur für Sex … Eine weitere Ursache dürfte die
Unterdrückung eines göttlichen Prinzips im Menschen sein. Wie der östliche
Tantrismus lehrt, und sogar gewisse Gruppen im Gnostischen Christentum lehrten,
ist die Sexualität mit einer mehr oder weniger verborgenen kreativen Energie im
Menschen verbunden, da uns Gott so erschaffen hat. Durch eine spirituelle
Sexualität kann diese Energie erwachen und der Mensch kann einen erhöhten
geistigen Zustand erreichen, ein höheres Bewusstsein und schließlich sogar Erleuchtung. Das ist
natürlich für eine machtorientierte Religion unannehmbar, weil erwachte Menschen
das Machtspiel nicht mitmachen. Die Schafe sollen Schafe bleiben und sich nicht
von der weltlichen Macht der Kirche emanzipieren. Eine solche Sexualität ist ein
Aspekt der Liebe, sowohl menschliche als auch göttliche Liebe.
Sexualität ohne Liebe wird uns eher noch tiefer in die Dunkelheit des
Materialismus hinunterziehen. Aber wenn zwei Menschen sich in Liebe
verreinigen, geschieht etwas, dessen wir uns normalerweise nicht bewusst sind.
Es vereinigen sich nicht nur zwei Körper, sonder auch zwei Seelen, und es kommt
zu einem Austausch von subtilen Energien, der beide Seelen ernährt. Das kann mit
der Zeit zu einem spirituellen Erwachen führen. Es dürfte aber klar sein, dass
Sexualität in Liebe nicht automatisch zu einer Vergeistigung führt,
sondern es ist anders herum. Wer bereits auf dem geistigen Weg ist und
liebende Sexualität praktiziert, kann dadurch eine erhöhte Spiritualität
erleben. Vom christlichen Aspekt her werden auch hier Jesu Worte gültig
sein: „Denn wo zwei
oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ (Matth.
18.20)! (Wie passt dann „drei“
hier hinein? Wenn die Umstände entsprechend sind, wird der „dritte“
eine Seele sein, die zum Inkarnieren kommt, oder die bereits da ist –
falls die Frau schwanger ist.) Die Frage von Sexualität
und der Bibel hat in jüngster Zeit durch den „DaVinci-Kod“ (Buch und Film
„Sakrileg“) eine besondere Aktualität bekommen, wegen Behauptungen, dass Jesus
und Maria Magdalena verheiratet gewesen sein und sogar ein Kind gezeugt haben
sollten. Das würde bedeuten, dass Jesus Sex gehabt hätte! Er und Maria
Magdalena würden in Sünde gelebt haben! ODER DOCH NICHT?
Vielleicht gibt es da noch etwas hinter dem Vorhang der Aufregung, die
entstanden ist … ein weit tieferes und größeres Geheimnis als ein gewöhnlicher
unkritischer Bibelleser sich je denken würde … Es gibt viel darüber zu sagen, wie die Sexualität
mit der Bibel verbunden ist. Ich halte mich hier aber zu dem, was in diesem
Zusammenhang für grundlegend gehalten wird, nämlich der sogenannte
„Sündenfall“. Zuerst aß Eva, dann Adam, vom „Baum der Erkenntnis“, und sie
wurden deshalb aus Eden herausgeworfen. Die übliche Interpretation des
kirchlichen Dogmas ist, dass sie zusammen Sex gehabt hätten, und gerade das wäre
der „Sündenfall“. Es ist leicht nachzuweisen, dass das Unsinn ist. Zuerst stellen wir fest,
dass die Bibel zwei Schöpfungsgeschichten hat. In 1. Buch Mose Kap. 1
steht, dass die Götter – in Hebräisch ’Elohim, was tatsächlich die Mehrzahlform
von ’Eloah (Gott) ist – die Menschen in ihrem Abbild erschufen. Hier ist in der
Bibel die Mehrzahl auffallend: „Lasst UNS Menschen in UNSEREM Abbild machen“
(1. Mos. 1:26). Und sie erschufen sie als Mann und Frau, und das bedeutet, dass
auch die Frau in ihrem Abbild erschaffen wurde. Sie sollten sich fleißig
vermehren, d.h.: Sie sollten miteinander Sex haben … Ich beharre darauf, das
Wort ’Elohim wörtlich so zu verwenden, wie es tatsächlich steht, nämlich in
Mehrzahl! Mehr dazu unten. Die zweite Schöpfung des
Menschen kommt im 1. Buch Mose Kap. 2. Hier begegnen wir Jahweh ’Elohim –
demnach einem der Götter, der Jahweh genannt wird – der zuerst Adam und dann
Eva erschafft. Er macht offensichtlich seine eigene Schöpfung und er verbietet
Adam, vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen. Das Verbot steht in 1. Mos. 2.17,
aber Eva wird erst in 1. Mos. 2:22 erschaffen. Wenn das Verbot ausgesprochen
wurde, hatte also Adam noch nicht eine mögliche Sexualpartnerin! Es gab noch
nicht einmal Tiere in Eden. Adam war da ganz alleine. Das widerspricht der
Deutung, dass das „Essen vom Baum der Erkenntnis“ die Sexualität sei. Zunächst mag es danach
aussehen, dass eine solche Deutung durch das Wort „erkennen“ gerechtfertigt
sein könnte, da dieses Wort in der Bibel auch in der Bedeutung von „Beischlaf
haben“ gebraucht wird („Und Adam erkannte sein Weib Eva und sie ward
schwanger …“, 1. Mos. 4.1). Das Wort, das in diesem doppeltem Sinne verwendet
wird, ist jada‘. Der „Baum der
Erkenntnis“ wird aber nicht nach jada‘
genannt. In Hebräisch heißt er ‘az
ha-da‘at. Da‘at ist ein anderes Wort für
Erkenntnis und Weisheit, das aber nicht eine zweite Bedeutung von „Beischlaf“
hat. So passen also die Dinge nicht zusammen.
Die gewöhnliche
Übersetzung ist (1. Mos. 2.17): „Baum der Erkenntnis des
Guten und des Bösen“. Jedoch steht im hebräischen Text nur „Baum der Erkenntnis
gut böse“ (ohne „des“ – vgl. Luther: „Baum der Erkenntnis
Gutes und Böses“). Das
könnte man auch so verstehen: „Baum der Erkenntnis für Gutes und für
Böses“, d.h., eine Erkenntnis, die für sowohl Gutes wie auch Böses gebraucht werden
könnte. Eine frühere Version der schwedischen Bibel übersetzt so [1].
[Man mag bemerken, dass Priester und
Kirchenleute oft ihr Wissen für das Böse gebraucht haben, Menschen zu
steuern,
kontrollieren und manipulieren …] Eine weitere wichtige
Sache scheint während ein paar Jahrtausenden übersehen zu sein. Zuerst aß Eva
alleine die Frucht, dann gab sie diese Adam, der ebenfalls alleine davon aß.
Wie soll den das mit Sexualität zu tun haben können? In dem Fall hätten sie
doch zusammen „gegessen“! Und es wäre wohl zu erwarten gewesen (wenn auch
nicht unbedingt), dass Eva da schon schwanger wurde, aber sie wurde es erst in
1. Mos. 4.1. Es steht dann, dass sie
durch das Essen der Frucht sahen, was sie nicht hätten sehen sollen. Unter
anderem, dass sie „nackt“ seien, und das hätten sie also nicht sehen sollen.
Die Götter (wiederum in der Mehrzahl in der Bibel) sagten „Siehe, Adam ist wie
einer von UNS geworden, und weiß, was gut und böse ist“, 1. Mos.
3:22). Sie hatten also irgendeine Weisheit erlangt! Wie kann man eine solche
durch „Beischlaf“ bekommen? Wenn es so wäre, wäre unsere Menschheit die weiseste
in der Schöpfung … Adam und Eva mussten
dann Eden verlassen. Dort, wo sie hingingen, hatten sie zwei Söhne, und diese
nahmen sich Frauen. Woher kamen denn diese Frauen? Ihre Schwester? Handelte es
sich im Inzest? Natürlich nicht. Es wurde oben bemerkt, dass die Bibel zwei
Schöpfungsgeschichten hat. Außerhalb von Eden wird es also andere Menschen
gegeben haben, von der ersten Schöpfung her, und sie werden dorthin haben gehen
müssen. Es ist also offensichtlich,
dass das „Essen vom Baum der Erkenntnis“ nichts mit Sexualität zu tun haben
kann. Das passt „weder hinten noch vorne“, wie man sagt. Die Frucht jenes
Baumes muss also etwas anderes sein, aber was? Interessanterweise heißt der „Baum des Lebens“
im hebräischen Text eigentlich „Baum der Leben“, ‘az ha-chajijm, da chajijm die
Mehrzahl von chaj = „Leben“ ist (ha ist der Artikel).
ZUSAMMENFASSUNG Der erste Satz in der Bibel lautet, in der
üblichen Übersetzung: „Am Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde“. Das
hebräische Wort, das hier als Gott übersetzt wurde, ist ’Elohim. Es ist eine
sprachliche Tatsache, die nicht geleugnet werden kann, dass das Wort die
Mehrzahlform hat und also „Götter“ bedeutet. Man hat dies als pluralis
majestatis erklären wollen. So eine Form scheint aber im Hebräischen nicht
gebräuchlich zu sein, und es sieht eher so aus, wie wenn man eine peinliche
Frage unter den Teppich kehren will. In Hebräisch lautet der
Satz: Bere’shijt bara’ ’Elohim ’et ha shamajim we-’et ha ’arez. Einige
möchten ihn wie folgt übersetzen: „Am Anfang erschufen die Götter den Himmel
und die Erde“, aber das passt nicht, weil das Wort bara’ = „erschaffen“
in Einzahl steht. Außerdem steht das Wort für „Himmel“, shamaj, ebenfalls
in Mehrzahl: Shamajim. Das Problem hat aber eine Lösung. Gemäß kabbalistischen
Quellen kann das Wort bere’shijt nicht nur „Anfang“, sondern auch „der
Erste“ oder „der Ursprüngliche“ bedeuten, also die erste Entität, die es gab,
der höchste Gott. Das kleine Wort ’et kann als Akkusativ-Partikel
verstanden werden, aber es kann auch als „mit“ übersetzt werden (in we-’et
bedeutet we „und“, also „und mit“). Nun gelangen wir an die folgende
Übersetzung, die grammatikalisch passt: „Der Erste erschuf die Götter
[zusammen] mit den Himmeln und mit der Erde“. Diese Übersetzung bezieht sich
also auf einen Urschöpfer, der erst „Götter“ und die kosmischen Welten erschuf,
wovon eine die Erde ist. Nach 1. Mos. 2 wäre Jahweh einer dieser Götter, einer
der ’Elohim. Die ’Elohim werden von manchen als Schöpfergötter aufgefasst, die
wiederum selbst andere Wesen erschufen – Menschen, Tiere, Pflanzen, so wie es
Jahweh tat. Die konventionelle und
„dogmatisch anerkannte“ Übersetzung von bere’shijt basiert auf be
= „in, an“ und re’shijt = „Anfang“. Jedoch kann gemäß Wörterbücher (z.B.
Gesenius’ Hebräisches und chaldäisches Handwörterbuch des Alten Testaments)
re’shijt auch „der Erste (seiner Art)“ bedeuten, und be kann
auch auf den „Ursprung“ hinweisen. Somit kann das Wort bere’shijt auch
als eine etwas tautologische Formulierung aufgefasst werden, die „der
ursprüngliche Erste“ (oder „der Aller-Erste“) bedeutet. Eine kabbalistische
Interpretation ist die einer Kombination von bejt = „Haus,
Aufenthaltsort“ mit dem Wort re’sh = „der Höchste, der Herr“, in bejt
hineingesetzt (zwischen be und jt). Das soll dann „Der Herr an
seinem Aufenthaltsort“ bedeuten.
Es gibt aber auch andere kleine
Merkwürdigkeiten im Satz. Wenn man immer noch wie „an
... Anfang“ übersetzen will, müsste es
eher „an
EINEM Anfang“ sein, und nicht „an
DEM Anfang“
(das Letztere müsste nämlich bare’shijt lauten – eine
Zusammenziehung von be-ha-re’shijt
– und nicht bere’shijt). Das scheint zwar wenig Unterschied zu
machen, aber es steht nun einmal in unbestimmter Form, fast wie wenn es mehr als einen Anfang
hätte geben können (etwa „an
einem der Anfängen“).
Oder es könnte auch Genitiv sein, etwa „des Anfangs“, oder hier
besser „am
Anfang von“
Gottes Schöpfung. Das scheint ebenfalls wenig Unterschied zu machen, jedoch
müsste dann das Wort „erschaffen“ eine andere
grammatikalische Form haben [1]. Solche
kleine Ungereimtheiten verschwinden auch, wenn man die kabbalistische Idee
annimmt, dass bere’shijt
auch als „der Erste“ verstanden
werden könnte.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts gelang es, die
Keilschrift auf Tontafeln zu entziffern, die in Mesopotamien gefunden wurden
(später wurden noch weitere Tafeln gefunden). Es trat eine babylonische
Schöpfungsgeschichte hervor, die nach den ersten Worten für gewöhnlich Enûma
elish („Als da oben“) genannt wird. Diese Geschichte hat an vielen Stellen
auffallende Ähnlichkeiten mit der biblischen. Sprachwissenschaftler und
Ethnologen, welche sich damit befassen, sind deshalb meistens der Meinung, dass
die Version in der Bibel eine gekürzte und „hebräifizierte“ Fassung der
babylonischen sei. Kirchen und Rabbis leugnen das und wollen davon nichts wissen. In Enûma elish
wird beschrieben, wie eine Anzahl Götter in kosmischen Welten Kriege
auskämpften und wie dabei die Erde entstand. Sie erschufen dann auf dieser Erde
Menschen. Andere Tontafeln erwähnen, dass die ersten Versuche misslingen. Dann
gelang es aber schließlich, den Mensch zu erschaffen. Er wurde erschaffen, um
den Göttern zu dienen. [2] Diese Götter hatten
gegen den höchsten Gott, den Urschöpfer Apsû, rebelliert. Er hatte, zusammen
mit seiner Gemahlin, die Urgöttin Tiâmat, die ersten Götter erschaffen, welche
sich von ihnen trennten, um eigene Schöpfungen zu machen. Apsû und Tiâmat werden
in den Schriften „schwarzgemalt“ und als böse dargestellt [2]. Es wäre aber
höchst bemerkenswert, wenn das Urschöpferpaar wirklich böse wäre! Man muss dies
sicher im Zusammenhang mit dem Aufstand der erschaffenen Götter gegen sie
sehen, die von ihnen unabhängig sein wollten und sie deshalb als böse
bezeichneten. Müssen wir hierin nicht
eine ursprünglichere Version vom „Sündenfall“ sehen? Ist denn nicht der
wirkliche „Fall“ der Aufstand gegen Apsû und Tiâmat – die deutlich als
die ersten Entitäten beschrieben werden, die es je gab? Apsû und Tiâmat könnten
übrigens als die männliche und die weibliche Seite eines Urschöpfers gesehen
werden. Dann haben die von ihnen erschaffene Götter auf der Erde Religionen
gestiftet, wodurch der Mensch glauben sollte, dass sie die wahren
Schöpfer seien, insbesondere einer davon. In der jüdisch-christlichen
Religion wird dieser Jahweh genannt. Eine andere für die
Theologie peinliche Tatsache ist, dass die moderne religionsgeschichtliche
Forschung in den letzten Jahrzehnten hat deutlich nachweisen können, dass die
ursprüngliche hebräische Religion nicht eine monotheistische war, sondern erst
im ägyptischen Exil anfing, eine zu werden [3]. Ursprünglich gab es mehrere
Götter und Göttinnen. Der höchste Gott wird dort ’El ‘Elijon genannt. Einer
seiner Söhne ist Jahweh, dessen Gemahlin die Göttin ’Asherah ist. In den
späteren monotheistisch-patriarchalischen Bemühungen wurde dann ’Asherah in der
Religion „verboten“. Spätere Bücher der Bibel erwähnen, dass es verboten sei,
an Jahwehs Altar einen Baum zu pflanzen (5. Mos. 16,21, wo im hebräischen Text
’ashera steht). ’Asherahs Symbol ist ein Baum. Das
Wort ’asherah kommt in der Bibel über 40 Mal vor, wird aber gewöhnlicherweise
als „Baum“ oder „Hain“ übersetzt. Es wurde demnach verboten, an Jahwehs Altar
ein Abbild oder ein Symbol der ’Asherah zu stellen. (Es ist bemerkenswert, dass
das Wort ’asherah in der Bibel sowohl in männlicher als auch in
weiblicher Form erscheint: In männlicher Form wird es auf das Symbol der Göttin
hinweisen, in weiblicher Form auf die Göttin selbst.) Es
gibt erstaunlich wenige Bemühungen, um eine Erklärung für die Bäume in Eden zu
finden. Einige wollen den „Baum des Lebens“ als die Dattelpalme erklären, da
die Früchte davon im Nahen Osten ein sehr wichtiges Lebensmittel sind. Das
erscheint mir als allzu naiv … und es ist schwer, das in einem Zusammenhang
mit dem „Baum der Erkenntnis“ in dessen beliebten Erklärung als „Beischlaf“ zu
bringen. Die letztere Erklärung passt so gut in das Machtspiel der Kirche, dass
man es offensichtlich so behalten will. In der Hoffnung, eine mehr sinnvolle Deutung finden zu können, suchte
ich in mehreren hebräischen Wörterbüchern. Das Wort ‘az wird
gewöhnlicherweise als „Baum“ oder „Holz“ übersetzt. Sehr wenige Wörterbücher
erwähnen auch die Bedeutung „Ast, Zweig“. Das brachte mich auf einen Gedanken.
Ein Zweig ist natürlich zunächst ein Baumzweig, kann ab er auch für einen Zweig
z.B. eines sich teilenden Weges gebraucht werden. Könnten die beiden Bäume
etwas mit verschiedenen Lebenswegen zu tun haben? Interessanterweise erwähnt ein Wörterbuch, dass ‘az etymologisch
mit dem griechischen Wort ozos verbunden sei, dass „Zweig“ bedeutet. Es
sind aber eben nur wenige Wörterbücher, die direkt „Zweig“ als eine alternative
Übersetzung angeben. Nehmen wir nun diese Bedeutung an, könnte man die folgende Hypothese
aufstellen. Vom „Baum des Lebens“ zu essen, könnte bedeuten, einen Lebensweg zu
gehen, also der eine Zweig von zwei möglichen Wegen, auf welchem man aus
Intuition, Gefühl und Emotion lebt, also „aus dem Herzen“. Der Weg der
lebenspendenden Seele. Vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen könnte dann bedeuten,
einen Lebensweg zu gehen, auf dem man aus dem rationalen Verstand und dem Ego
lebt, wodurch das Seelen-Selbst zum unbewussten Ich verdrängt wird. Der Weg des
kalten Ratio. Das ist natürlich spekulativ, scheint aber mehr Sinn zu machen,
als die „sexuelle“ Fehldeutung vom „Baum der Erkenntnis“. (Es ist auch behauptet worden, dass das „Essen vom Baum des Lebens“
bedeuten würde, dass man von spiritueller Nahrung, oder eher Energien, leben
würde, und dass das „Essen vom Baum der Erkenntnis“ mit Leben von physischer
Nahrung zu tun habe. Es scheint aber schwierig, dies mit „Erkenntnis“ zu
verbinden, und wenn wir eigentlich von spiritueller Nahrung leben sollten,
warum wurden wir dann mit einem Verdauungssystem erschaffen?)
Eine weitere Hypothese zu den zwei Bäumen Das „Essen
vom Baum der Erkenntnis“ führte offensichtlich zu einem Wissen, das Adam und Eva
nicht haben sollten, zu einem Wissen über eine verbotene Wahrheit. Das Wissen
darüber, dass „ihr“ Gott nicht der wahre Urschöpfer war? Wurde also Jahweh durch
eine Einsicht „entlarvt“, die von „Baum der Erkenntnis“ kam (wie das nun auch
konkret stattgefunden sein mag, aber kaum durch Sex …)? War das der eigentlich
Grund, weshalb sie von Jahweh in Zorn verwiesen wurden? Zuerst betrachten wir die
Behauptung, dass Maria Magdalena eine Prostituierte gewesen sei. Es gibt in der
Bibel keinen Hinweis darauf, dass sie und die Prostituierte, die in Lukas
7:36-50 erwähnt wird, eine und dieselbe Person seien. Der Erste, der das behauptete,
scheinbar um Maria Magdalena zu diskreditieren, war der Papst Gregor I in 591.
Im Jahre 1969 hat aber die Kirche am 2. Vatikanischen Konzil dies für einen
Irrtum erklärt und sich von einer solchen Verbindung distanziert. Ob
es nun um dieselbe Person geht oder nicht: Man bemerke, dass Jesus die
Prostituierte verzieh. Wie können wir dann so überheblich sein, dass wir
eine Person verurteilen wollen, die von Jesus verziehen wurde? Aber das ist
eine Nebenbemerkung, da es sich ja nicht um die gleiche Person handeln wird. Da
nun Gott (oder die Götter …) uns als Mann und Frau erschuf(en) und uns
Geschlechtsorgane gab(en), ist es offensichtlich, dass die Sexualität
gottgegeben ist. Sie kann, natürlich, missbraucht werden, wie fast alles andere
auch. Aber es kann nicht ein Missbrauch sein, sie zu genießen – warum sonst
hätte Gott der Frau eine Klitoris gegeben? Für die Zeugung alleine braucht sie
ja dieses Organ nicht (dessen einzige Funktion die Ermöglichung des Orgasmus zu
sein scheint), denn sie kann ohne Freude daran schwanger werden, aber ein Mann
würde sie wohl kaum schwängern, ohne dass er daran Freude hätte. Gott wollte
offensichtlich, dass wir an die sexuelle Vereinigung Freude haben sollten. Das
ist nicht ein Missbrauch. Der größte Missbrauch ist hingegen, wenn die eine der
beiden Personen gegen ihren Willen zur Teilnahme gezwungen wird. Echte
Sexualität ist ein Akt der Liebe, eine Liebesvereinigung. Sex nur für den Spaß
ist nicht, wie es sein sollte, aber tun es die beiden beteiligten freiwillig
und ohne Zwang, was kann dann daran falsch sein? Wem würde das schaden?
Sexualität kann natürlich zu einer Sucht werden. Dann wird es, wiederum, falsch
oder missbräuchlich. Aber eine sexuelle Vereinigung in gegenseitiger Liebe
kann nie falsch sein. Liebe ist das Kriterium und der Schlüssel! Weshalb
sollten wir dann Jesus „kastrieren“ wollen und von Ihm erwarten, wie ein Eunuch
zu leben? Was hätte die Christenheit daran zu verlieren, wenn Er verheiratet
gewesen wäre? Nichts! Es gibt die Behauptung, dass die Hochzeit in Kana (Joh.
2:1-11) in Wirklichkeit Seine Hochzeit mit Maria Magdalena gewesen sei. Dagegen
spricht nichts in der Bibel, sondern dies bleibt eine mögliche Deutung. Und
nehmen wir das als möglich an, warum sollten sie dann nicht auch Kinder gehabt
haben? Es gibt in einigen wenigen
apokryphen Texten Hinweise darauf, dass Maria Magdalena und Jesus ein Paar
gewesen seien. Ein solcher Text ist das Evangelium nach Philippus. Theologen
datieren diesen Text zum späten ersten oder frühen zweiten Jahrhundert, und
wollen dann meinen, dass der Text erfunden sei, da er zu spät entstand. Das
beweist nur eines: Dass das älteste Manuskript, das wir haben, etwa zum Jahr
200 herum datiert werden kann, das heißt, das Papier (oder der Papyrus),
worauf er geschrieben wurde. Es beweist aber nicht, dass die Information
darin nicht viel älter sein könnte – entweder mündlich weitergegeben oder auch
in noch älteren Texten vorhanden gewesen, die uns verloren gegangen sind.
Manuskriptdatierung alleine beweisen nicht, dass der Inhalt nicht noch älter
sein könnte. Die
Tradition erzählt, dass Maria Magdalena, ihre und Jesu Tochter und noch einige
in einem Boot oder kleinen Schiff von Israel flüchteten und nach einer langen
Reise in der Camargue im Süden Frankreichs an Land gingen. Dort liegt heute
eine kleine Stadt: Les-Saintes-Maries-de-la-Mer (seihe “History” > The
Provençal Legend auf jener Webseite, vgl. Anhang unten).
Oder vielleicht war Maria Magdalena noch schwanger, als sie ankamen. Das sei der
Anfang einer Jesus-Blutlinie im südlichen Frankreich. Ist das eine Erfindung?
Wer kann wirklich bewesen, dass es eine sei? Und was wäre so schrecklich
daran, wenn es wahr wäre? Wie
ich in meinem Buch Reinkarnation, Christentum und das kirchliche Dogma
[4] besprochen habe, hat die Liturgie der Kirche kein einziges Gebet für die
baldige Wiederkunft Christi! Es sieht aus, wie wenn man Seine Wiederkunft nicht
will, da diese das Ende der kirchlichen Macht wäre. Sie würde ihre Macht Ihm
übergeben müssen und für alles zu Rede gestellt werden, was sie falsch gemacht
hat. „Wir haben jetzt die Macht, Christus kann warten“ … Wenn
es tatsächlich eine Blutlinie mit Genen gibt, die von Jesus her stammen, würde
wohl die Kirche diese auslöschen wollen! Es
gab im Süden Frankreichs eine große und wichtige Gemeinschaft, die Katharer.
Ihr Weltbild unterschied sich stark von dem der Kirche und sie lehrten sogar
die Reinkarnation. Sie hielten sich strikt an Jesu Lehre. Zum Beispiel nahmen
sie Seine Worte „Du sollst nicht töten“ derart ernst, dass sie Vegetarier
waren. Im 13. Jahrhundert wurden sie in einem von der Kirche organisierten
Völkermord total ausgerottet, ein Holocaust gegen die Katharer. Die Motivation
war, dass sie „Häretiker“ (oder „Ketzer“ – das Wort kommt von „Katharer“)
seien. Aber warum dann ein derart vollständiger Völkermord an sie, viel
gründlicher als an anderen „Häretiker“? Könnte eine geheime Motivation gewesen
sein, eine unter den Katharern vermutete Jesus-Blutlinie auslöschen zu wollen? Wäre
es nicht eine sehr raffinierte Strategie, wenn Jesus, der von seinen Gegnern
umgebracht wurde, heimlich eine Blutlinie hinterließ, die sie nicht bekämpfen
konnten? So wie seine Eltern nach Ägypten flüchten konnten und somit den
Kinder-Massenmord des Herodes entgingen, entgingen vielleicht seine Genen den
Gegnern durch eine „Flucht nach Frankreich“, um sich von dort aus in der
Menschheit weiter zu verbreiten. Wäre das nicht eine sehr „schlaue“ Strategie?
Würde dann die Wiederkunft Christus durch jemand erwartet werden können, der
Seine Genen trägt? Nicht unbedingt, aber vielleicht. Ist es das, was die Kirche
verhindern wollte (sie mein obengenanntes Buch)? Der
außergewöhnlich gründliche Holocaust an die Katharer (keiner überlebte – nicht
einmal ein Kind, eine Frau oder ein alter Mann), unter der Ausrede von
„Häresie“ – darunter ihre Lehre von der Reinkarnation! – scheint mir eher die
Idee einer Jesus-Blutlinie in einem Teil der Menschheit zu bestätigen, weil das
als eine geheime Motivation für die Täter viel Sinn machen würde
… und es gibt
dann viel Hoffnung, dass das Auslöschen Seiner Blutlinie nicht 100%-ig war
…
dass ein Teil davon überlebte … und dass die Zukunft zeigen wird, was an
Gutes daraus entstehen mag … Was
die Sexualität betrifft, hat man behauptet, dass die Katharer
gegen sie waren. Es ist damit aber nicht so einfach, wie es einige
Befürworter von Enthaltsamkeit darstellen wollen. Die Katharer
lehrten auch die Reinkarnation, und dass diese Welt auf der dunklen
Seite einer Dualität ist. Wir sollten danach streben, nicht mehr
in dieser Welt sein zu müssen. Sexualität zeugt neue
Körper, in welchen Seelen inkarnieren. Die wirkliche Idee hinter
ihrer Einstellung zur Sexualität ist, dass wir Seelen so wenig
Gelegenheiten wie möglich geben sollten, in dieser Welt zu
reinkarnieren!
Unbefleckte Empfängnis?
Maria hat angeblich Jesus durch eine „unbefleckte Empfängnis“
durch den Heiligen Geist bekommen. Jedoch zeugt die Bibel davon, dass Jesus
Brüder hatte – siehe Apg. 1,14: „Diese alle waren stets beieinander einmütig mit
Beten und Flehen samt den Weibern und Maria, der Mutter Jesu, und seinen
Brüdern.“ und Gal. 1,19: „Der andern Apostel aber sah ich keinen außer
Jakobus, des Herrn Bruder“! Also hatte sie offensichtlich auch „befleckte
Empfängnisse“ ... Wie kommt dann eine entgleiste Theologie dazu, eine normale
Empfängnis als „befleckt“ zu bezeichnen? Maria hat also offensichtlich mehrmals
Sex gehabt und jene Brüder empfangen, und sie gilt doch als „rein und
unbefleckt“. Das muss selbstverständlich dann auch für alle Frauen gelten, die
in Liebe empfangen! Referenzen: [Bem.: In der Transliteration aus
dem Hebräischen wird ’ als Bezeichnung für den Buchstaben ’aleph
und ‘ als Bezeichnung für den Buchstaben ‘ajin verwendet. Darüber
hinaus ist die Transliteration gemäß den Buchstaben im entsprechenden
hebräischen Wort gemacht, und nicht, wie sonst oft vorkommend, eher lautmäßig.
Daher z.B.: bere’shijt und nicht bere’shīt mit einem langen
„i“, weil das Wort in hebräischer Schrift tatsächlich die Kombination „ij” hat,
d.h. einen de, vorausgehenden Buchstaben zugeordneten Vokal „i” gefolgt vom Konsonant
„j” als Zeichen für die Verlängerung des i-Lauts.] ANHANG Die
provençalische Legende nach einem Text von Vincent Philippon, geschrieben 1521,
dessen handgeschriebene Blätter sich heute in der Bibliothek von Arles
befinden. „Um das Jahr 40
herum setzte von Jerusalem aus ein Boot ohne Segel zur See und trieb über das
Mittelmeer, bis es an der Küste von der Camargue ans Ufer trieb. Die
Flüchtlinge auf dem Boot waren Maria Jacobäus, die Mutter von Jakob und die
Schwester der Jungfrau, Maria Salome, die Mutter vom Apostel Jakob der Ältere,
Johannes, Lazarus und seine zwei Schwester Maria Magdalena und Martha, St.
Maximinus und Cedonius [Sedonius], der Blindgeborene, der aber von Sarah, der
Dienerin der zwei Marien, geheilt worden war [Sarah war auch im Boot, wird
jedoch an dieser Stelle nicht explizit erwähnt – s.u.].“ Da Jerusalem
nicht an der Küste liegt, werden sie erst zur Küste gegangen sein, um von dort
mit dem Boot weiterzufahren. Es scheint unwahrscheinlich, das sie sich bis zur
französischen Küste hätten treiben lassen (wie der Bericht andeutet),
und das sogar ohne Vorräte; andere Quellen berichten von einer Landung um
Vorräte aufzunehmen und eine Weiterfahrt mit Zwischenlandungen. Nach einer
sicheren Landung baute die Gruppe eine kleine Gebetskapelle für die Jungfrau.
Die Jünger/innen wanderten auf verschiedenen Wegen weiter. Maria Magdalena ging
nach Saint Baume und Martha nach Tarascon. Maria Salome, Maria Jacobäus und
Sarah blieben in der Camargue und wurden später in der Gebetskapelle begraben.
Ihr Grab war während den letzten 19 Jahrhunderten eine Pilgerstelle. Sie wurden
während der Barbaren-Invasionen unter dem Altarplatz neu begraben, später
entfernt und 1448 vom König René in einen Altarschrein gelegt. Am Ort, wo das
Boot gelandet sein soll (andere Quellen behaupten, es sei bei Marseille
gelandet), liegt heute die kleine Stadt Les-Saintes-Maries-de-la-Mer. Dort
befindet sich in der Krypta der Kirche eine Statue von Sarah, die als Sarah la
Kâli von den Zigeunern als ihre Schutzheilige verehrt wird. Die Reliquien
sollen sich heute in einer Krypta unter der Basilika zur Maria Magdalena in
Saint Maximin in der Provence befinden. Vgl. http://www.heiligenlexikon.de/BiographienM/Maria_Magdalena.html
Sexualität und die Bibel
Aber ist nicht ’Elohim pluralis
majestatis?
Babylonische Quellen
Eine Hypothese zu den
Bäumen in Eden
Die gnostischen Christen lehrten, dass Jahweh nicht
der ursprüngliche Schöpfer war, sondern ein Demiurg (etwa: Handwerker),
der eigene Schöpfungen machte und nicht als sehr positiv dargestellt wird. Die
Theologen unterscheiden zwischen zwei Formen der Bibeltexte in den Mosebüchern:
„jahwistische“" und „elohistische“ Texte, die durcheinander fließen. Die
Letzteren beziehen sich auf die
’Elohim (s.o.) eher als auf Jahweh. Der „Vater“,
von dem Jesus spricht macht den Eindruck, ein anderer als Jahweh und eher der
wahre Urschöpfer zu sein. Er hat nicht die grausamen, rachsüchtigen und
blutrünstigen Seiten, die aber Jahweh auch hat. Jahweh fordert zu Kriegen und
Völkermorde auf (zum Beispiel sollten alle, die bereits im „gelobten Land“
lebten, restlos abgeschlachtet werden, wie es ja „schwarz auf weiß“ in der Bibel
steht!), Jesu „Vater“ aber zu Liebe und zu Frieden mit den „Feinden“.Maria Magdalena und Jesus